Hefe Keine Hefe zur Hand?

Hefe Information

Bei Hefe handelt es sich um kleine Mikroorganismen. Diese zersetzen bestimmte Nährstoffe wie Zucker in Kohlenstoffdioxid und Alkohol. Hefen sind also lebende Organismen.

Es gibt verschiedene Hefestämme. Am häufigsten nutzen wir den Hefestamm Saccharomyces cerevisiae, der auch als Back- oder Bierhefe bekannt ist.

In der Natur kommen Hefen unter anderem auch in den meisten Obstsorten vor.
Um daraus Hefe herstellen zu können verwenden wir einfach ein Stück Trockenobst. Außerdem brauchen wir noch etwas zusätzlichen Zucker, um den Hefen Nahrung zu geben.

Wir stellen ihnen hier die Obstvariante vor, sowie eine Variante aus Hefebier (Weizenbier) und wie Sie frische Resthefe einfach vermehren können.



Hefe aus Weizenbier

Zutaten
• 100ml lauwarmes Hefeweizen
• 1 TL Weizen- oder Dinkelmehl
• 1 TL Zucker
• Einmachglas zum Abfüllen

Das Bier in das Einmachglas geben und anschließend Zucker und Mehl hinzufügen. Verschließen Sie das Glas und schütteln Sie es so lang, bis sich Mehl und Zucker aufgelöst haben. Lassen Sie das Gemisch über Nacht an einem warmen Ort stehen.

Am nächsten Tag ist Ihre selbstgemachte Hefe fertig! Die Menge entspricht circa einem Hefewürfel plus 100 Milliliter Wasser.

Hefe einfach vermehren aus frischer Resthefe

Zutaten
• 1/2 Hefewürfel
• 100ml lauwarmes Wasser
• 100g Weizen- oder Dinkelmehl
• 1 EL Zucker
• Einmachglas zum Abfüllen

Die Zutaten miteinander vermischen und über Nacht gehen lassen im Einmachglas. Portionieren Sie es am nächsten Tag in würfelgröße und verpacken Sie es luftdicht.

So können Sie aus Ihren neu gewonnenen Hefewürfeln übrigens immer wieder neue Hefe züchten!

Hefe aus Obst

Zutaten
• 500ml lauwarmes stilles Wasser oder Leitungswasser
• 150g ungeschwefelte Datteln oder Rosinen, Feigen, Pflaumen
• 1 EL brauner Zucker, Honig oder Agavendicksaft
• Einmachglas zum Abfüllen

Hinweis: Bei dieser Art der Hefeproduktion ist es schwierig zu vermeiden, dass sich auch unerwünschte Organismen vermehren. Für Menschen mit schwachem Immunsystem oder schwangere Frauen ist dieses Prozedere deshalb nicht zu empfehlen. Falls das Hefewasser verdorben riecht oder Schimmel ansetzt, dann nicht mehr verwenden und mit frischen Zutaten beginnen.

Anleitung
Gib lauwarmes Wasser in das Gefäß und füge den Zucker hinzu. Schließe das Gefäß und schüttle es kräftig durch, damit sich der Zucker im Wasser auflöst. Nun geben wir Datteln (oder das andere Obst, jenachdem was im Haus ist) ins Wasser.

Das Gefäß an einem warmen Ort stehen lassen, am besten zwischen 25 und 35 Grad Celsius. Das Hefewasser jeden Morgen schütteln und jeden Abend einmal den Deckel öffnen damit die überschüssigen Gase entweichen können.

Nach etwa fünf bis zehn Tagen ist die wilde Hefe fertig zur Verwendung.

Dass die Hefe fertig ist, merkst man an dem typischen Hefegeruch. Außerdem sollten viele kleine Blasen im Gefäß aufsteigen.

Verwendung
Die Hefe kann nun für jedes Hefeteig-Rezept verwendet werden. Jedoch sollten folgende Punkt bachtet werden.
• die Flüssigkeit im Rezept einfach durch das Hefewasser ersetzen
• schüttle das Hefewasser kräftig, bevor du es zu den restlichen Zutaten zugibst
• die eingeweichten Früchte sollten nicht verwendet werden
• die selbst gemachte Hefe hat eine geringere Triebkraft als industrielle Hefe. Daher sollte der Teig besonders lange gehen, daher ist die Wildhefe vor allem für Rezepte geeignet, die einen Vorteig nutzen und mehrere Gehzeiten einplanen (z.B. Hefezopf, Pizzateig, usw.).

19 April 2020 aktualisiert